Verzögerung bei der Endlagersuche: Atommüll bleibt länger in Zwischenlagern

Ein aktuelles Gutachten des Öko-Instituts im Auftrag des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) zeigt, dass die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland deutlich länger dauern könnte als geplant. Statt bis 2031 einen Standort festzulegen, könnte sich die Entscheidung auf das Jahr 2074 verschieben.

Herausforderungen für die Zwischenlagerung

Diese erhebliche Verzögerung stellt ein großes Problem dar, da die Genehmigungen für viele bestehende Zwischenlager in den kommenden Jahrzehnten auslaufen. Ohne eine verlässliche Langzeitstrategie zur Lagerung des Atommülls besteht die Gefahr, dass Deutschland in eine Entsorgungskrise schlittert. Experten fordern daher eine Überarbeitung der bisherigen Zwischenlagerstrategie, um die sichere Lagerung bis zur Fertigstellung eines Endlagers zu gewährleisten.

Regierung optimistisch trotz Kritik

Das Bundesumweltministerium sieht die Lage weniger dramatisch. Es verweist auf bereits eingeleitete Maßnahmen zur Beschleunigung des Verfahrens, die im Gutachten noch nicht berücksichtigt wurden. Dennoch bleibt unklar, ob diese Maßnahmen ausreichen, um den Zeitplan deutlich zu verkürzen.

Nächste Schritte der Endlagersuche

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) plant, bis Ende 2027 Vorschläge für mögliche Standortregionen zu präsentieren. Diese werden dann weiter untersucht, um einen sicheren Ort für die dauerhafte Lagerung des hochradioaktiven Materials zu finden.

Fazit

Die Suche nach einem Endlager bleibt eine der drängendsten umweltpolitischen Herausforderungen Deutschlands. Die Verzögerung bedeutet, dass der Atommüll länger als geplant in Zwischenlagern verbleiben wird. Ob die beschleunigten Verfahren eine frühere Standortentscheidung ermöglichen, bleibt abzuwarten.

Quelle: ZDF