Gründungsantrag

Der dritte Beratungstermin der Fachkonferenz Teilgebiete im Sommer 2021 ist die Geburtsstunde des RdjGs. Mittels eines Antrags zur Gründung eines Rates der jungen Generation, der mit über 80% der abgegebenen gültigen Stimmen angenommen wurde, haben wir den ersten Schritt unternommen die Beteiligung junger Menschen im Standortauswahlprozess zu institutionalisieren und im Sinne der Generationengerechtigkeit zu priorisieren.

Antrag auf Gründung eines Rates der jungen Generation

Bereits bei der Fachkonferenz Teilgebiete war uns klar: Junge Menschen benötigen Räume, um ihre Anliegen wirkmächtig in der Öffentlichkeit vertreten zu können. Damit Generationengerechtigkeit bei der Suche nach einem Endlagerstandort in Deutschland Wirklichkeit werden kann, haben Vincent Erdmann, Marcus Frenzel, Lukas Fachtan, Farras Fathi, Anastasia Gutte, Fynn Sauerwein und Tilman Ziel beim letzten Termin der Fachkonferenz Teilgebiete beschlossen, einen Antrag zur Gründung eines Rates der jungen Generation einzureichen, der mit breiter Mehrheit von den Teilnehmer*innen beschlossen wurde.

Um größtmögliche Unabhängigkeit erreichen zu können, wollen wir zukünftig auch vom Gesetzgeber als formell legitimierter Rat junger Menschen gesetzlich verankert werden. Weil dieser Prozess sehr langwierig ist und wir finden, dass schon jetzt gehandelt werden muss, haben wir uns als Rat darauf verständigt zunächst einen Verein zu gründen. Das Standortauswahlverfahren schreitet voran. Daher wollen wir von Anfang an mit dabei sein und unsere pluralistischen Stimmen wirkmächtig in die Debatten einbringen.

Wir finden es ist an der Zeit, dass viel mehr junge Menschen von ihrer Stimme Gebrauch machen und diese in der Öffentlichkeit im Suchprozess für einen Endlagerstandort äußern. Als Rat der jungen Generation haben wir das Motto: Beteiligung von jungen Menschen für junge Menschen! Konkret bedeutet dies: Nur junge Menschen wissen was sie brauchen und sie sind es, die ihre Bedürfnisse kennen. Deshalb ist mit dem Rat der jungen Generationen ein Raum geschaffen, der als Basis dient, diese Strukturen weiter aufzubauen und nachhaltig zu etablieren.

Partizipation und wirksame Möglichkeiten zur Beteiligung sollen so auf einen Weg gelangen, der über reine Informationsangebote hinausgeht und Demokratie für junge Menschen lebbar und erlebbar macht. Wir sagen: Demokratie und Beteiligung sind nur wirkmächtig, wenn möglichst viele Menschen ihre Ansichten äußern und sich aktiv einbringen!

Uns ist es wichtig die Interessen möglichst vieler unterschiedlicher junger Menschen zu kennen, um sie später in der Öffentlichkeit zu vertreten. Wir wollen pluralistisch und gemeinwohlorientiert für bestmögliche Augenhöhe im Beteiligungsprozess beitragen. So nehmen wir auch regelmäßig unterschiedliche themenbezogene Termine wahr, bei denen wir unseren Rat vertreten, vorstellen oder unsere Meinung sagen. Die eigenen Kompetenzen von jungen Menschen sollen hiermit weiter ausgebaut und gestärkt werden.

In Zeiten wachsender globaler Spannungen und Krisen wollen wir uns aber auch dafür einsetzen, dass Wissen im zeitlichen Kontext sicher aufbewahrt und an zukünftige Generationen weitergegeben werden kann. Wissen um den Atommüll und die damit verbundenen Herausforderungen für Mensch und Umwelt. Wir glauben, dass es hierfür wichtig ist, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, damit im Lehr-, Ausbildungs- und Arbeitsumfeld Mechanismen und Strukturen entstehen können, welche es jungen Menschen interessant erscheinen lässt, sich auch beruflich mit diesen Themen tiefgründiger auseinanderzusetzen. Deshalb tauschen wir uns auch mit Entscheidungsträger*innen aus Politik, Industrie, Verbänden, Wissenschaft sowie mit den im Standortauswahlverfahren genannten Akteuren aus.

Junge Menschen sind nicht Hauptverantwortliche für die Hinterlassenschaften des Atomzeitalters in Deutschland. Umso wichtiger ist es uns jedoch, dass hierfür tragbare Lösungen für eine Gesellschaft gefunden werden, die einer wachsenden Zahl immer existenzieller werdender Bedrohungen gegenübersteht. Sicherheit muss oberste Priorität haben. Es geht um unsere Zukunft, die eine lebenswerte sein soll.